Informationsstand in der Kempener Fußgängerzone (Engerstr.)

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Menschenrechtsverteidiger*innen brauchen Schutz!

Weltweit werden in vielen Ländern Menschenrechtsverteidiger und –verteidigerinnen von der jeweiligen Justiz als politische Gefangene inhaftiert. Stellvertretend für die vielen Schicksale setzt sich die AI-Gruppe Kempen-Nettetal für die beiden Rechtsanwältinnen Eren Keskin (Türkei) und Nasrin Sotoudeh (Iran) ein.

Erneut droht der bekannten Menschrechtsverteidigerin und Rechtsanwältin Eren Keskin in der Türkei die Verhaftung. Seit Jahrzehnten setzt sie sich für die Rechte von Frauen und für das Recht auf freie Meinungsäußerung in der Türkei ein. Wegen ihrer Unterstützung für eine prokurdische Zeitung drohen Eren Keskin nun erneut lange Haftstrafen. Aus Solidarität mit der Zeitung “Özgür Gündem”, die immer wieder zahlreichen Repressionen ausgesetzt war und im Oktober 2016 verboten wurde, hatte Eren Keskin von 2013 bis Anfang 2016 symbolisch die Funktion der Chefredakteurin übernommen. Obwohl sie diese Funktion nie praktisch ausgeübt hat und keinen Einfluss auf redaktionelle Entscheidungen hatte, haben die Behörden gegen sie über 140 Gerichtsverfahren eingeleitet, zumeist wegen einzelner während ihrer Zeit als Chefredakteurin in der Zeitung erschienener Artikel. Dazu kommen noch weitere Verfahren aufgrund politischer Meinungsäußerungen. Viele Jahre war sie bereits inhaftiert. AMNESTY INTERNATIONAL fordert, dass Eren Keskin ohne drohende Verhaftung ihrer Arbeit weiter nachgehen kann.

Bereits seit zwei Jahren inhaftiert ist die bekannte Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh aus dem Iran. Aufgrund ihres friedlichen Einsatzes für die Menschenrechte u.a. wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“ und „Verbreitung von Propaganda gegen das System“ wurde sie zu 38 Jahren Haft und 148 Peitschenhieben verurteilt. Die gegen Nasrin Sotoudeh erhobenen Anklagen basieren lediglich auf ihrer friedlichen Menschenrechtsarbeit wie zum Beispiel ihrem Engagement für Frauenrechte und ihrer Kritik an der Todesstrafe. Als Anwältin setzt sie sich zum Beispiel für Frauen ein, die friedlich gegen die vom iranischen Staat vorgeschriebene Zwangsverschleierung protestieren. AMNESTY INTERNATIONAL ordnet sie als eine gewaltlose politische Gefangene ein, die umgehend und bedingungslos freigelassen werden muss und fordert die Aufhebung des Gerichtsurteils.

Der traditionell im Juni organisierte Informationsstand der Kempen-Nettetaler Gruppe von AMNESTY INTERNATIONAL findet in der Engerstr. Ecke Burgstr. in Kempen am kommenden Samstag, den 26.06. in der Zeit von 10 bis ca. 14 Uhr statt.

Informationsmaterial sowie an die Regierungen gerichtete Postkarten liegen am Samstag bereit, so dass Interessierte durch den Versand der Postkarten den Forderungen von AMNESTY INTERNATIONAL Nachdruck verleihen können.